Nachhaltigkeit
Weniger kaufen, dafür länger tragen
Habt Ihr schon mal von einem „Fashion Haul“ gehört?
Wenn nicht, ist das nicht schlimm, im Gegenteil, ich finde es großartig, dass Ihr nicht wisst, dass dies bei manchen Influencern (ich kann diese Bezeichnung nicht ausstehen!) und ihrer Fangemeinde sehr beliebte Videos sind, in denen sie ihren Followerinnen ihre Shopping-Ausbeute vorstellen – bevorzugt von jüngeren Bloggerinnen bei H&M und anderen Fast Fashion Marken. Genauso gerne aber Kosmetikprodukte von dm, Rossmann & Co…
Ebenfalls in Influencerkreisen lange Zeit gang und gäbe: „Unpackings“ in denen Followerinnen in den Instagram Stories live dabeisein dürfen, wenn ein Päckchen geöffnet oder der Inhalt einer Einkaufstüte ausgepackt wird – natürlich gerne mit in Szene gesetztem bekannten Label. Begehrlichkeiten wecken oder sich selbst als privilegiert darstellen, da man entweder ein Warenpaket erhalten oder viel Geld in einem begehrten Laden ausgegeben hat… es scheint hier übrigens auch nicht von Bedeutung zu sein, dass es gerne mit der Kreditkarte des gutverdienenden Mannes bezahlt wurde, wenn man es sich schon selbst nicht leisten kann.
Ja, auch ich kaufe mir natürlich gerne etwas neues und freue mich derzeit auf die neue Frühjahrskollektion. Genauso schön finde ich es, wenn eine Marke meinen Stil entdeckt, ich perfekt zu ihrer Kollektion und Zielgruppe passe und wir zusammenarbeiten. Außerdem kann ich mir leider nur manchmal höherpreisige Kleidung leisten (ich stehe nicht nur finanziell auf eigenen Beinen) – von Designerinnen wie Victoria Beckham oder Stella McCartney kann ich aktuell nur träumen! Ich habe in meinem Kleiderschrank auch Zara, Mango und sogar H&M (und kaufe mein Shampoo bei o.g. Drogeriemärkten) auch wenn es deutlich weniger wird und ich lieber gezielt im mittelpreisigen Bereich und bei neuen, innovativen Labels kaufe.
Eleganter Businesslook:
Kunstlederrock mit klassischem Blazer
Sich selbst zu finanzieren ist nicht immer einfach und mit einem zweiten Einkommen eines Partners ist vieles leichter, gar keine Frage! Aber ich denke auch, dass unsere Generation Frauen die letzte ist, die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit nicht zu einer Priorität macht. Für meine Tochter ist dies jedenfalls trotz Partner selbstverständlich – und für mich mittlerweile auch!
Nicht ständig etwas neues zu kaufen, stattdessen auch mal in den hinteren Ecken des Kleiderschranks zu schauen, vorhandenes immer wieder aktuell zu kombinieren wie ich es zum wiederholten Male kürzlich in diesem Post gezeigt habe, ist mein Credo. Natürlich auch immer mal mit neu gekauften Teilen, aber eben alles in einem bedachten und realistischen Rahmen ist etwas, womit sich meine Leserinnen identifizieren können. Jedenfalls bekomme ich immer besonders viel positives Feedback, wenn ich ältere Kleidung in neuem Styling zeige.
Ich habe es mir dabei auch angewöhnt, immer auf frühere Outfits zu verlinken, die mindestens eines meiner getragenen Kleidungsstücke zeigt. Nachhaltigkeit ist auch, Kleidung über Jahre zu tragen und immer wieder neu zu kombinieren.
Auf diese Botschaft kommt es mir an: Meine Kleidung für unterschiedliche Anlässe, gerne auch in verschiedenen Jahreszeiten zu zeigen und damit zu beweisen, dass man eben nicht täglich shoppen gehen muss und die x-te Tasche, must-have Sneakers oder neuesten Trends haben muss, wie es leider auf Instagram so oft zu sehen ist.
Apropos Trends: Bermuda Shorts (wohl im Kommen) werde ich wieder einmal links liegen lassen – Hot Pants, die angeblich 2020 ebenfalls wieder auftauchen werden, erspare ich mir und Euch definitiv auch ; – )
Nachhaltigkeit ist auch, Kleidung über Jahre zu tragen und immer wieder neu zu kombinieren!
Was will ich damit sagen? Mir geht es auf meinem Blog darum, meinen tatsächlich so getragenen klassischen Stil zu zeigen und Euch damit ein bisschen zu inspirieren. Ich bin gespannt, welche für mich interessanten und tragbaren Trends die neuen Kollektionen bringen und wie ich sie mit meinem Stil vereinbaren kann. Alles andere – nein danke!
Meinen Kunstlederrock habe ich vor über 5 Jahren bei Zara gekauft, den schwarzen Blazer mit Schößchen vor sicher 10 Jahren Second Hand by eBay. Ich habe den Ausschnitt ändern lassen, da er mir zu hoch geschlossen war. Änderungen an vorhandenen Sachen sind eine weitere Option, die eigene Garderobe aufzupeppen ohne etwas neu kaufen zu müssen. Ich habe nicht nur die Passform, sondern bei vielen Sachen auch den Schnitt oder die Länge bei Kleidern oder Röcken ändern lassen.
Ideal wäre es, von Anfang an nur bei nachhaltigen Labels zu kaufen, leider ist das nicht immer möglich, da es nicht immer unserem Stil entspricht oder schlichtweg zu teuer ist.
Oder wir werden einfach bei Zara & Co. schwach – wie gesagt, da nehme ich mich nicht aus! Aber jeder bewußte Schritt ist ein kleiner Beitrag – bei Mode wie auch beim Lebensmittelkauf.
Besser machen können wir es immer und ich arbeite daran.
Genau dazu hat meine Bloggerfreundin Susi von Texterella einen tollen Beitrag geschrieben, den ich Euch ans Herz lege!
„Darf man Mode heute noch lieben?
(M)Eine kleine Anleitung zu bewussten Modekonsum!“
Winterlook in Beige- und Brauntönen
Dieser Look ist tatsächlich schon über 5 Jahre alt!
Übrigens einer der ganz wenigen, bei denen ich Stiefeletten zum Rock trage. Ich bin mir da nie so sicher, ob es mir wirklich gefällt… eher nicht ; – )
Aber ansonsten würde ich dieses Outfit noch genau so anziehen!
Der Mantel (damals ebenfalls ein Second Hand Kauf) ist mittlerweile aufgetragen und entsorgt, das Wolltop trägt meine Tochter, den Leoschal trage ich ständig.
Leider hat sich die schöne Joop Tasche irgendwann aufgelöst… ich habe sie jahrelang benutzt und geliebt.
Damals hatte ich richtig lange Haare, ich lasse sie derzeit wieder zu einem Bob wachsen, aber ich weiß noch nicht, wie lang ich sie letztlich haben möchte. Das entscheide ich, wenn es soweit ist – ich hoffe, in 2 bis 3 Monaten habe ich es zumindest zu einem kurzen Bob geschafft!
Ich trage:
Blazer Second Hand from H&M | Kunstlederrock von Zara | Streifenbluse von Mango | Stiefel von Dorothy Perkins
Ledertasche Geschenk von MADELEINE
(alles nicht mehr erhältlich)
Mein Look zum Nachstylen
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Guten Abend,
ich gratuliere zu diesem Beitrag, denn genauso denke ich auch.
Ich habe letztes Jahr viel geshoppt und fast alles wieder zurückgeschickt, denn Kleidung in meiner Größe, 42/46, gibt es nicht viel und bei genauerem Hinschauen, hatte ich einiges schon im Kleiderschrank, nur in anderen Farben.
Dieses Jahr will ich etwas zurückschrauben, vielleicht einen Schal oder Kette in einer aktuellen Farbe, bin ja nicht berufstätig (72), das sollte genügen und ist auch bezahlbar.
Ich freue mich immer auf Ihre Ideen.
Gruß
Birgit aus Baden-Württ.
Liebe Annette,
ich finde Deinen Ansatz genau richtig. Wenn ich einkaufe, bin ich auf der Suche an Lieblingsstuecken, von denen ich weiss, dass ich sie lange tragen kann und will, auch wenn sie vielleicht mal weiter hinten im Schrank pausieren. Damit es nicht zu klassisch wird, achte ich auf nicht so klassische Assessoires sowie Schuhe und Taschen. Und ab und darf es auch mal ein modischeres und ausgefalleneres Teil sein, das dann auch nicht das Kriterium Langlebigkeit passieren muss.
Ich freue mich auf jedes neue Posting, Gruss von Anna aus Berlin
Liebe Annette,
kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen, ich bin 63 Jahre und habe meine Kleidung auch sehr sehr lange. Ich kaufe gerne zeitlose Kleidung und schaue dabei auf die Qualität, bei sehr modischen Teilen greife ich gerne zu günstigen Marken wie H&M… die kann man sowieso nicht so lange tragen.
Ich schaue mit viel Interesse Ihre Kombis an, sind immer mal Ideen dabei die ich selber noch nicht hatte.
Liebe Grüße Ilse. U.
Liebe Annette,
du sprichst mir aus dem Herzen. Ich empfinde alles genauso. Allerdings bemühe ich mich, tolerant zu bleiben oder werden und lösche die Abos dieser Bloggerinnen. Mir gefällt der Stil von Frauen Ü50 (bei mir schon Ü60) sowieso besser, wenn bekannte Labels nicht allzu plakativ eingesetzt werden, da unsere eigene Ausstrahlung damit so ganz unter geht. Außerdem haben wir das so gar nicht mehr nötig. Aber nicht falsch verstehen: Ich stehe auf gute Qualität in jeder Beziehung, aber ich mag nicht so sehr die „Zurschaustellung“ der gängigen Luxuslabels. Du bist mit deinen schönen Outfits der beste Beweis, dass es auch anders geht, nämlich viel eleganter uns auch stilvoller. Freue mich auf deine weiteren Posts.
Herzliche Grüße
Beate
Da bin ich ganz bei dir und genau deshalb habe ich mich schon immer gerne von dir inspirieren lassen. Seit letztem Jahr habe ich auf hochwertige Second hand Kleidung umgestellt und bin erstaunt,was für Schätze ich da entdecken konnte. Zara und h&m habe ich schon lange nicht mehr geshoppt, aber was davon noch da ist, trage ich weiter. Ich finde beide Marken haben qualitativ extrem nachgelassen und man merkt, das es kurzlebige Fast Fashion ist. Meine alten H&M Teile sind von viel besserer Qualität.
Wenn ich neu kaufe,dann bei fair Fashion Labels. Ich habe „Lanius“ für mich entdeckt und finde, die haben tolle Sachen. Auch wenn man dafür etwas mehr ausgeben muss.
Und mein Schrank ist mittlerweile gut bestückt und es gibt so viele Varianten. Zeigst du ja auch so. Und genau deshalb lese ich bei dir so gerne und bin dir da seit Jahren treu.
Bin zur Zeit nur bei Instagram sehr inaktiv. 😉
Liebe Grüße, Claudia
Timeless pieces! I have really worked on my closet these past 6 months and try my best to be creative with what I have. Before I go buy something, I think it through and think about how long will I wear the item and how versatile it is.
http://www.chezmireillefashiontravelmom.com
There is someone who is my soulmate. In my closet I have got clothes that are more than 30 years old but in some way still modern as fashion styles repeat and repeat…why buy new clothes when others are still wearable? Ok…I am lucky enough to
wear the same size…not everybody can do this….but you can improve your clothes…upcycle them…make one thing of two…it just needs ideas…and think…it is your money….